Knapp 50 Zuhörer hatten sich im Cafe Berkefeld am 19. 10. 2012 eingefunden (somit ein ausverkauftes Haus mit einer wunderbaren Atmosphäre) und sie wurden nicht enttäuscht. Schon vor dem Auftritt wurden die Gäste freundschaftlich und herzlich von Hartmut und Eugen begrüßt so daß sich sehr rasch eine positive Stimmung aufbaute. Nach einer kurzen Begrüßung durch Hartmut mit Hinweisen auf das Schaffen Fritz Graßhoff’s, insbesondere auf den autobiografischen Roman „Der blaue Heinrich“ wurde gleich das „Halunkenlied“ gesungen und gespielt. Es folgten Gedichte, stilsicher von Hartmut vorgetragen, Lieder aus dem Soldatenleben und wie nicht anders zu erwarten, auch aus dem Rotlichtmilieu mit dem abschließenden Song über „Madam Goulou“, der auch in diesem Programm nicht fehlen durfte. Der erste Teil des Abends endete kurzweilig und vergnüglich und das Publikum sparte nicht mit Beifall für die gelungenen Darbietungen.
In der Pause servierten Thomas und Marcus, die ausgesprochen freundlichen Besitzer des Cafes, einen kleinen Imbiß , der nicht angekündigt, eine ganz tolle Überraschung für alle Gäste war.
Und dann der Start in den 2. Teil des Abends, der mit Zitaten aus dem „Blauen Heinrich“ angereichert und vom Publikum mit großem Vergnügen aufgenommen wurde. Hartmut rezitierte aus dem „Gemeindebrett“, „Im Flug zerfallen die Wege der Vögel“, dem „bilderreichen Haupt- und (G)Liederbuch“ und der „klassischen Halunkenpostille“ und zusammen mit Eugen trugen sie „Songs für S(M)ündige, maulfaule Balladen und Badewannenlieder für ungewaschene Dickfellige“, unter Musik gesetzt von Lotar Olias, vor. Neben schwarzem Humor und Trinken, Lust, Leid und Bauernschläue, kamen auch klassische Texte (bis zu 2500 Jahre alt, aus dem Griechischen und Lateinischen von Fritz Graßhoff in die heutige Sprache unglaublich klar und deftig „übersetzt“) zum Vortrag. Das Erstaunlichste war dabei, dass diese Texte auch ohne Abstriche noch in die jetzige Zeit hineinpassen. Mit dem Lied „Amore“, ein ganz anderer und sehr liebenswerter Graßhoff, wurde der Abend sehr versöhnlich beendet.
„Standing Ovation“ vom Publikum waren der Dank für diesen gelungenen Fritz-Graßhoff-Abend. Blumen für Eugen und Hartmut, Beifall und drei Zugaben waren fällig.